Im Universitätsmagazin Potsdam Transfer ist ein Projektartikel erschienen.
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Viele ältere Menschen erleiden nach einer Operation ein sogenanntes Delir - einen meist vorübergehenden Verwirrtheitszustand. Ein neues Aktivierungsprogramm kann vorbeugen. Stand: 06.07.2022
"Das Projekt „PAWEL“ aus dem Förderbereich „Versorgungsforschung“ konnte zeigen, wie die Anzahl von Menschen über 70 Jahren, die nach einer Operation unter vorübergehenden geistigen Einschränkungen und Verwirrtheit (z. B. Delir) leiden, deutlich gesenkt werden kann."
Hybrid-Fachtagung am 06.07.2022, 13 bis 17.45 Uhr
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Anticholinergic Drug Exposure Increases the Risk of Delirium in Older Patients Undergoing Elective Surgery.
Herrmann, M. L., Boden, C., Maurer,
C., Kentischer, F., Mennig, E., Wagner, S., Conzelmann, L. O., Forstner, B. R., Rapp, M. A., von Arnim, C. A. F., Denkinger, M., Eschweiler, G. W., & Thomas, C. (2022). Frontiers
in Medicine, 9. https://doi.org/10.3389/fmed.2022.871229
Autoren: Friederike Deeken, Alba Sánchez, Michael A. Rapp, Michael Denkinger, Simone Brefka, Juliane Spank,Carola Bruns, Christine A. F. von Arnim, Olivia C. Küster, Lars O. Conzelmann, Brigitte R. Metz, Christoph Maurer, Yoanna Skrobik, Oksana Forkavets, Gerhard W. Eschweiler, & Christine Thomas
Kommentar: Das postoperative Delir ist die häufigste
Komplikation nach operativen Eingriffen bei älteren PatientInnen und kann mit einer Reihe an kurz- und langfristigen Folgen, wie einer erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrate, kognitiven
Einschränkungen und erhöhten Institutionalisierungsraten in Verbindung gebracht werden. Mit Hilfe der PAWEL-Studie wurde untersucht, ob der Einsatz einer multimodalen, sektorübergreifenden,
nicht-medikamentösen Intervention bei PatientInnen über 70 Jahren, die sich einer Elektivoperation unterziehen mussten, zu einer Reduktion des postoperativen Delirs führt. Einmalig an der Studie
ist der transsektorale Ansatz mit einem 12-Monats-Follow-up im Hinblick auf die Langzeitfolgen des Delirs.
Die Ergebnisse der Studie, mit insgesamt 1470 PatientInnen, belegen die Wirksamkeit der Intervention. Die PAWEL-Studie konnte zeigen, dass eine strukturierte, nicht-pharamakologische Intervention
eine sichere und effektive Präventionsmaßnahme ist, um das Auftreten von postoperativen Delirien bei Älteren zu reduzieren. Für Patientinnen und Patienten, die sich einem herzchirurgischen
Eingriff unterziehen mussten, konnte dieser Effekt jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Publikation ist in JAMA Surgery, dem weltweit wichtigsten Fachjournal für Chirurgie, erschienen.
Die Webseite wird derzeit überarbeitet (Stand 11.04.2022).
Foto:PO
Foto : Rudi Ott/Klinikum
Nürnberg